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Das Verhältnis von Soziologie und gesellschaftlichem Wandel durch Globalisierung ist das Forschungsfeld der vorliegenden Untersuchung, die eine theoretische und methodische Perspektive für eine Soziologie des globalen Raums entwirft. Die Untersuchung leistet zugleich mit den Instrumentarien der interpretativen Sozialforschung eine empirische Beschreibung von widersprüchlichen und spannungsreichen Entwicklungen der Neuformierung des städtischen Raumes und von Prozessen sozialer Gruppierungen. Sie konzentriert sich dabei auf die Darstellung der Entwicklung des postmodernen Stadt-Raumes der Global City und die Lebensstile spezieller Träger, der global orientierten Professionellen

Vorwort -- 1 Einleitung: Gewalt als geschichtliches Substrat der Szenesubkultur -- 2 Theoretischer Ansatz und empirische Vorgehensweist -- 2.1 Untersuchungskonzeption: Heroinszene und Populärkultur -- 2.2 Die materielle Kultur der Heroinszene: Alltag, Erfahrungen, Entwürfe -- 2.3 Wunschproduktion -- 2.4 Lebensgeschichten: Erfahrungen im Sich-Erinnern -- 3 Die Dispositive der Macht: Wodurch die Fixer dazu gebracht werden, das zu sein, was sie sind -- 3.1 Der institutionalisierte Diskurs der Macht: Normalität und soziale Kontrolle -- 3.2 Die diskursiven Beziehungen von Heroinszene und Drogeninstitutionen -- 3.3 Die Sündenbockfunktion: die Aufteilung der Welt in Gut und Böse -- 3.4 Kolonisator und Kolonisierter: Über die Erfahrung des Widerspruchs von eigener und fremder Kultur -- 4 Lebensgeschichten: Versuche von Fixern, etwas aus dem zu machen, was aus ihnen gemacht worden ist -- 4.1 Nach der Haftentlassung: Auf der Suche nach dem Leben zwischen ?Normalität? und ?Anmache? der Szene -- 4.2 Der Kämpfer: ?Ich war die Revolution.? -- 4.3 Das Opfer: ?Ich, Ulla, Fixer?. -- 5 Kolonialisierte Mentalität und Habitus -- 5.1 JunMe-Maschinen -- 5.2 Anders leben -- 5.3 Freiwillige Knechtschaft -- Anmerkungen -- Literatur.

Die symbolischen Repräsentationen von Erlebnisräumen in der postmodernen Stadt verweisen einerseits auf den Zerfall der tradierten Stadtkultur und sind damit Ausdruck der Krise von Urbanität. Andererseits zeigen sich bei der Suche nach den konkreten Orten, wo in der Spätmoderne Gesellschaft stattfindet, neue urbane Räume: Malls, Vergnügungsparks, Atrien, Passagen, Museen und für den touristischen Blick errichtete Objekte und Räume. Die Faszination, die von diesen "Erlebnisräumen" ausgeht, ist ambivalent: Einerseits sind sie Ausdruck einer Leere der unwirtlichen und unwirklichen Städte, anderseits artikulieren sie den Wunsch nach einer Stadt, in der Urbanität und Stadtkultur sinnlich erlebt werden können. Vor diesem Hintergrund und am Beispiel von "Mainhatten" (Frankfurt) beschreibt der Autor die herrschenden "Repräsentationsregime", die bei wachsender Standortkonkurrenz zwischen den Städten die Stadt im Sinne eines "globalisierten Kapitalismus" flexibilisieren, deregulieren und pluralisieren. (ICA)

Ausgehend von Thesen, die einen Bedeutungsverlust der europäischen Stadt im Zeitalter der Globalisierung prognostizieren, wird nach dem Wesen von Urbanität unter veränderten Bedingungen gefragt. Der Blick sollte weniger auf die "verschleiernde Ästhetisierung" des städtichen Alltags gerichtet werden, sondern auch auf durchaus kreative kulturelle Praktiken der Stadt, die es den Subjekten erlaubt, diese als medial und ästhetisch vermittelt zu begreifen und ihre eigene Umwelt zu gestalten: "Es besteht ja durchaus die Möglichkeit, daß Festivals, Stadt-Marathons, Tourismus, Reichstagsverhüllungen, Erlebniskonsum, multikulturelle Basars oder Love-Parades, die massenhaft die Menschen anziehen, doch mehr sind als nur der schöne Schein der Konsumgesellschaft und stattdessen postmoderne Arenen für Sub-Politiken bilden, an denen die Aneignung des öffentlichen Raumes als Ort der Toleranz und Differenz stattfindet." (pra)

Der vorliegende Beitrag skizziert die Drogenprobleme in der Bundesrepublik und verdeutlicht, daß "die herrschende repressive Drogenpolitik selbst jene Bedingung ist, die es zu bekämpfen gilt. Nicht obwohl, sondern weil es diese Drogenpolitik gibt, stehen wir vor einem sozialen, moralischen und demokratischen nicht mehr zu beantwortenden Scherbenhaufen." Der Autor beschäftigt sich mit der Frage, ob die Freigabe oder kontrollierte Vergabe von Opiaten die Verwirklichung drogenpolitischer Ziele fördern kann, d.h. die Verhinderung, Linderung und Beseitigung von drogenbedingtem Leid durch die Verbesserung der medizinischen und psychosozialen Versorgung, die Förderung des Ausstiegs sowie die Reduzierung der Beschaffungskriminalität. In diesem Zusammenhang werden Erfahrungen geschildert, die in Großbritannien und in den Niederlanden gemacht worden sind. Es zeigt sich, daß bei der Vergabe von Heroin und Morphium bemerkenswerte Erfolge erzielt worden sind: gesundheitliche und soziale Stabilisierung, Herauslösung aus der Drogenszene, HIV-Prävention, Vermehrung der Kontakte zur Drogenhilfe, Stabilisierung der Drogenkonsumption, Rückgang der Zahl der Drogentoten und Einschränkung der Kriminalitätsrate. Der Autor kommt zu dem Schluß, daß die Vergabe von Heroin bzw. Morphium als sinnvolle, verantwortliche und praktikable Maßnahme auch in der Bundesrepublik eingesetzt werden soll. (psz)

Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, daß Dienstleistungs- und Angestelltenarbeit eine besondere Form der Arbeit ist, die nicht hinreichend in Analogie zur Produktionsarbeit beschrieben werden kann. Wo nämlich Marktbeziehungen und Kommunikation selbst zum Gegenstand gesellschaftlicher Arbeit werden, bilden sich Arbeitseinstellungen, die primär an gesellschaftlichen Status, absolvierte Bildungsgänge, kulturelle Traditionen, Moden und subkulturelle Milieus gebunden sind. Der erweiterte Blick der Sozialstrukturanalyse bzw. der Berufsforschung kommt auch der Stadtforschung zugute, die ebenfalls den Zusammenhang von Arbeit und Kultur thematisiert. Am Beispiel Frankfurts zeigt der vorliegende Beitrag das Zusammenspiel von ökonomischen und kulturellen Dynamiken in einer "Metropole". Diese Stadtlandschaften materialisieren Machtrelationen, "landscapes of power", die durch die soziale Praxis der neuen Dienstleistungsklassen (yuppies) mit Leben erfüllt werden. (pmb)

Lit.